Ich bin kein Sorbe. Das ist auch die meiste Zeit des Jahres gar nicht weiter tragisch. Nur zu Ostern finde ich es jammerschade - denn schon als Kind wollte ich so gern Ostereier in sorbischer Technik gestalten, weil ich die einfach am tollsten fand.
Damals wussten wir aber noch nicht so recht wie das geht und daher wurden die Eier eigentlich nie so wirklich...
Erst später erfuhr ich durch das allwissende Internet den entscheidenden Trick: Bienenwachs! Wir hatten immer Kerzenwachs genommen, das hielt daher nie auf den Eiern. Also einen neuen Versuch gestartet und siehe da - auf einmal gings! Grundsätzlich unterscheidet man zwei Techniken: Wachs auftragen, Eier färben, Wachs wieder runterschmelzen (Reserviertechnik) - die Stellen, wo das Wachs war, bleiben dann weiß. Man kann auch mehrere Färbegänge machen (mach ich bei den meisten Eiern). Auf den Bildern unten sieht man dasselbe Ei wie oben, aber hier ist das Wachs noch drauf, in den letzten beiden Färbedurchgängen. Das Wachs wird mit zugeschnittenen Federn oder Stecknadelköpfen aufgebracht. Auf dieser Seite hier wird das sehr genau in allen Einzelschritten beschrieben.
Dieses Jahr habe ich mich auch mal an die andere, die Bossiertechnik, gewagt: Dabei trägt man farbiges Wachs auf die Eier auf - das bleibt also drauf und wird nicht wieder runtergeschmolzen. Natürlich kann man die Eier trotzdem vorher färben (wie bei mir das lila Ei).
Dieses Jahr sind die Ergebnisse nicht ganz so megasymmetrisch und gerade geworden wie ich das bei den echten Sorben so bewundere, aber wenn man nebenher noch ein Baby bespaßt, hat man halt nicht ganz so die Ruhe weg - das "Titel-Ei" ist vom letzten Jahr... (wie das die Sorbenmütter wohl machen? Aber die haben wahrscheinlich einfach mehr Routine...). Spaß hat es wie jedes Jahr trotzdem gemacht und es ist schon fast kein Platz mehr am Osterstrauß - ich muss echt mal welche verschenken... oder das Baby muss mal welche runterwerfen ;-)
verlinkt bei: creadienstag
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Ulrike (Montag, 17 April 2017 18:40)
Oh wow die sind ja schön geworden, das würde ich mich wahrscheinlich nicht trauen, aber wer weiß, vielleicht im nächsten Jahr.
Liebe Grüße
Ulrike